Die Kurpfalz mit ihren Hauptstädten Heidelberg und Mannheim, dazu noch Orte wie Schwetzingen, Ladenburg, Speyer, Worms nebst vielen anderen ist zwar seit 1803 Geschichte, aber dennoch unvergessen, auch was die Musik angeht. Immerhin weilte das Klassikgenie Mozart für eine Weile in Mannheim, später war Mannheim dann zum Beispiel eine Jazz-Hochburg. In den späten Sechzigern avancierte die Gegend zu einem Hotspot für gehaltvolle Rockklänge, erinnert sei nur an Kin Ping Meh. Diese musikalische Tradition der Kurpfalz setzt sich seit einigen Jahren unter anderem mit Poor Genetic Material fort, einer Truppe, die extrem gehaltvolle Art- und Progrock-Klänge serviert. Das zeigt der neue Longplayer „Here Now“, der am 17. September digital, auf CD und als limitiertes Vinyl erscheinen wird. Die Gruppe, der neben Steven Glomb (Gitarre), Philipp Jaehne (Keyboards), Dennis Sturm (Bass), Dominik Steinbacher (Schlagzeug) und Pia Darmstaedter (Flöte) der durch Alias Eye bekannte Sänger Philip Griffiths angehört, setzt mit „Here Now“ ein fettes Ausrufezeichen. Als Gast ist beim Longtrack „The Garden“ übrigens Philips Vater Martin Griffiths zu hören, Anfang der Siebziger als Frontmann bei Beggars Opera aktiv. Ihr erinnert euch an deren unsterblichen Hit „Time Machine“? Der im Norden Englands geborene und später im schottischen Glasgow lebende Martin Griffiths hat übrigens schon lange seine Heimat in der Kurpfalz gefunden und ist als Schlossführer in den kurpfälzischen Residenzen in Schwetzingen, Heidelberg sowie Mannheim tätig. Von daher schließt sich der Kreis.
Text: Marco Magin