CD/DVD-REVIEW
Blue Öyster Cult
„Hard Rock Live Cleveland 2014“
(Frontiers/Soulfood)
„40th Anniversary – Agents Of Fortune – Live 2016“
(Frontiers/Soulfood)
„iHeart Radio Theatre N.Y.C. 2012“
(Frontiers/Soulfood)
„45th Anniversary – Live In London“
(Frontiers/Soulfood)
2020 ist das Jahr von Blue Öyster Cult, kommt im Oktober nach fast zwei Dekaden in „The Symbol Remains“ endlich ein neuer Studio-Longplayer heraus, und auch sonst geizt ihr Label nicht mit Releases. Darunter befinden sich aktuell vier Live-Veröffentlichungen, die es wahlweise als CD mit DVD, Vinyl oder Blu-ray gibt.
„Hard Rock Live Cleveland 2014“ zeigt die Zeitlosigkeit der US-Veteranen aus New York City und macht deutlich, dass BÖC weit mehr als nur ihre größten Hits „(Don’t Fear) The Reaper“, „Godzilla“ und „Burnin‘ For You“ zu bieten haben. Songs aus der Frühphase wie „The Red And The Black“ oder „Then Came The Last Days Of May mit gigantischem Gitarrensolo harmonieren prächtig mit späteren Ergüssen wie „Black Blade“, „Shooting Shark“ und „The Vigil“.
Mit „Agents Of Fortune“ von 1976 und einem gegenüber den drei ersten Studioplatten verändertem Sound gelang insbesondere dank des Megahits „(Don’t Fear) The Reaper“ der internationale Durchbruch. Die Scheibe ist dank Titeln wie „This Ain’t The Summer Of Love“, „E.T.I. (Extra Terrestrial Intelligence“, „Sinful Love“ oder „The Revenge Of Vera Gemini“ ungemein spannend und mit tiefgreifenden Lyrics versehen. Vor geladenen Gästen und dem Mitwirken ihres Ex-Schlagzeugers und Gründungsmitglied Albert Bouchard zeigten Blue Öyster Cult am 18 April 2016 in den Red Studios in Hollywood, dass die Stücke keinerlei Patina angesetzt haben.
Im Dezember 2012 gab es 200 glückliche BÖC-Fans, die im kleinen iHeart Radio Theater in NYC Platz fanden, um einen durch die Location intimen Gig erleben zu dürfen. Lasst euch von dem gruselig wirkenden Artwork nicht abschrecken, denn vierzig Jahre nach ihrem Debüt von 1972 und vielen tollen Tracks im Gepäck, zeigten die Hardrock-Pioniere, dass sie auch auf kleinen Bühnen ohne viel Firlefanz getreu dem Motto Let The Music Do The Talking überzeugen können.
2017 durfte das Blue Öyster Cult-Debüt seinen 45. Geburtstag feiern. Grund genug für die Combo, den Gig in London mitschneiden und mitfilmen zu lassen. Neben dem komplett gespielten Erstling fanden dann noch weitere Oldies den Weg ins Programm, darunter natürlich „Godzilla“ und „(Don’t Fear) The Reaper“. Eine feine Performance und keine Spur von Altersmüdigkeit.
Marco Magin